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Rheinland-Pfalz > Von wegen „unbürokratisch helfen“

„Unbürokratisch helfen“? Von wegen!

Erinnern Sie sich noch an die Katastrophe im Ahrtal zurück? Damals sind Politiker reihenweise mit ihrer Entourage dort aufgekreuzt, haben das Betroffenheits-Gesicht aufgesetzt und haben vor allem versprochen, den Menschen vor Ort müsse nun „unbürokratisch“ geholfen werden. Sicher keine leichte Aufgabe, wenn auf einer Länge von rund 40 Kilometern unzählige Straßen, Schienen, Brücken sowie rund 9000 Gebäude schwer beschädigt oder sogar zerstört sind.

Aber was ist aus den Versprechen geworden?

Nicht viel: die geschädigten Flutopfer kämpfen nun gegen die Bürokratie. In einem Artikel (leider hinter einer Bezahlschranke) ist zu lesen

Nun, drei Monate nach der Flut-Katastrophe, stellt sich heraus: Viele Flutopfer verzweifeln noch immer bei dem Versuch, ihre Existenz wieder aufzubauen. Statt schnell und unbürokratisch Hilfe zu erhalten, sind die Betroffenen konfrontiert mit Anträgen, die sie ohne Unterstützung kaum durchblicken. Dringend benötigte Gutachter sind Mangelware. Und wer sich selbst hilft, bangt wochenlang, ob er nicht versehentlich Auflagen gebrochen hat und deshalb keine Hilfsgelder erhält.

Die Anträge für die finanzielle Hilfe zum Wiederaufbau sind kompliziert, wenn der Schaden höher als 50.000 EUR beträgt, braucht es Gutachter. Schlimm dabei: die Geschädigten müssen die Gutachter erst einmal aus der eigenen Tasche bezahlen, natürlich würde das Geld später zurückerstattet, aber wer gerade alles verloren hat und das noch vorhandene Geld genutzt hat, um sich mit dem Notwendigsten einzudecken, hat womöglich die nötigen Mittel nicht mehr. Ist es das, was die Politik unter „unbürokratischer Hilfe“ versteht?

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